Wie Sie mit einer individuellen Kadervorsorge Ihre Vorsorgegelder richtig anlegen

Gastbeitrag von Jonas Jordi, Senior Pension Solutions Specialist bei der Vontobel AG

Unternehmer, Kaderleute oder Selbstständigerwerbende sind es gewohnt, Eigenverantwortung zu übernehmen. Diese Selbstbestimmung sollte auch für die zweite Säule genutzt werden, damit die Pensionskasse nicht zur Blackbox wird.


Was sind die Vorteile einer individuellen Kadervorsorge?

Entgegen einer weit verbreiteten Meinung bestehen im überobligatorischen Bereich der zweiten Säule eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Mit optimierten Pensionskassenlösungen kann die Quer­subventionierung von überhöhten Rentenversprechen in der obligatorischen beruflichen Vorsorge minimiert werden. Auch kann mitbestimmt werden, wie die Altersvorsorge angelegt werden soll.


Was ist die individuelle Kadervorsorge?



Wer kann von der individuellen Kadervorsorge profitieren?

Bei Personen mit obligatorischen und überobligatorischen Lohnbestandteilen sind heute in der Praxis vor allem zwei Modelle verbreitet: Eine Pensionskasse mit umhüllendem Modell muss den hohen Verpflichtungen, beispielsweise Rentenversprechen, auf kurze Sicht gerecht werden. Ein zu hoher Umwandlungssatz im Obligatorium verleitet umhüllende Pensionskassen dazu, im Überobligatorium einen tendenziell zu tiefen Umwandlungssatz oder eine zu tiefe Verzinsung zu definieren, was wiederum der Quersubventionierung von den Erwerbstätigen zu den Rentnern dient.

Die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge hat berechnet, dass im Jahr 2020 circa 14,7 Milliarden Franken an Verzinsung den aktiven Versicherten hätten zukommen sollen. Effektiv wurden jedoch nur 10,3 Milliarden Franken gut­geschrieben, also 4,4 Milliarden Franken weniger. Der Rest diente zu einem erheblichen Teil der Quersubventionierung der zu hohen Rentenversprechen.

Beim Modell der zwei Pensionskassen kann dieses Problem weitgehend ausgeschaltet werden. Es besteht eine Basislösung, bei der in der Regel lediglich obligatorische oder leicht darüber hinaus gehende Lohnbestandteile versichert werden. Für die überobligatorischen Lohnbestandteile, ins-besondere ab 129’060 Franken, erhalten Vorsorgenehmerinnen oder Vorsorgenehmer je nach Modell ein persönliches Vorsorgeportfolio. In diesem Rahmen getätigte Pensionskassen­einkäufe werden voll- umfänglich dem persönlichen Vorsorgeportfolio gut­geschrieben. Die Quersubventionierung wird dadurch weitgehend eliminiert.


Eigene Vorsorge verbessern

Viele Firmeninhaber sehen sich mit der Zeit mit einem Überschuss an liquiden Mitteln konfrontiert. Die Auszahlung mittels Dividende führt hier oft nicht zu den erwünschten Steuerfolgen. Beziehen Unternehmer­innen und Unternehmer allerdings anstelle einer Dividende ein höheres Salär und nutzen dieses für Einkäufe in eine Vorsorgelösung, kann die anfallende Einkommenssteuer entsprechend reduziert oder sogar neutralisiert werden. Mit einem koordinierten Vorgehen kann die hohe Liquidität im Betrieb sinnvoll abgebaut und gleichzeitig die eigene Vorsorge verbessert werden.


Fazit

Die individuellen Kadervorsorgelösungen sind im Vorsorgebereich eine der grössten Innovationen der letzten Jahrzehnte. Mit der Digitalisierung sehen wir in den kommenden Jahren zudem viele Möglichkeiten, die Transparenz im teilweise undurchsichtigen Vorsorgemarkt weiter zu verbessern. Es lohnt sich, die eigene Pensionskassen­lösung mit einem Experten regelmässig zu hinterfragen und sicherzustellen, dass man eine den eigenen Bedürfnissen entsprechende Lösung hat, bei der keinen unnötigen Kosten oder Umverteilungs­effekte die eigene Vorsorgeleistung schmälern.

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