Gen Z – sind ihre Erwartungen zu hoch?
Persönlicher Beitrag von Nathali Delavy
Immer wieder kommt das Thema Generation Z in Diskussionen auf. Von besonderem Interesse sind die angeblich utopischen Erwartungen der Gen Z an ihre Arbeitgebenden. Manche behaupten, dass meine Generation zu verwöhnt sei und dass dies sich auch in unseren Anforderungen an Arbeitgebende widerspiegelt. Doch gegen dieses Narrativ habe ich einiges einzuwenden.
Unsere Forderungen nach kürzeren Arbeitswochen, flexibleren Arbeitszeiten und mehr Gehalt sind kein Ausdruck von übereifrigen Ansprüchen – sie sind ein Aufruf zu besseren Bedingungen. Nicht nur für unsere eigene Generation, sondern für alle. Allgemein gesehen profitieren wir in der heutigen Welt von besseren Lebensbedingungen, warum sollte das nicht auch für die Arbeit gelten?
Meine Generation definiert sich nicht mehr über ihre Arbeitsleistung, sondern über Hobbys und Werte, die nichts mit dem Geschäft zu tun haben. Daraus folgt eine gesündere Balance zwischen Arbeit und Privatleben. Ich bin davon überzeugt, dass diese Balance nicht nur Arbeitnehmenden zugunsten kommt, sondern auch Arbeitgebenden. Denn glückliche Mitarbeitende sind meist auch gute Mitarbeitende.
Dieser Wunsch nach Balance kommt nicht nur vereinzelt in meiner Generation vor – das beweist eine Studie von Randstad. Die «employer brand studie 2021» zeigt, dass für Menschen im Alter von 18 - 24 Jahren eine gute Work-Life-Balance zu den Top-Drei wichtigsten Kriterien bei der Arbeitgeberwahl gehören. Unter den Top-Drei sind ausserdem die Kriterien angenehmes Arbeitsklima und wettbewerbsfähiges Gehalt.
Bestätigt werden diese Befunde auch von der «2022 Gen Z & Millennial Survey» von Deloitte, denn auch diese Studie zeigt, dass Work-Life-Balance und Gehalt zu den wichtigsten Kriterien der Arbeitgeberwahl gehören. Die Deloitte Studie bringt jedoch einige neue Kriterien ins Spiel: Weiterbildungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten und eine Arbeit mit Bedeutung sind auch bei den wichtigsten Kriterien mit dabei.
Die Umfrage bestätigen meine eigenen Erfahrungen: Die Anforderungen meiner Generation an ihre Arbeitgeber sind hoch. Eine gesunde Work-Life-Balance, ein wettbewerbsfähiges Gehalt, Weiterbildungsmöglichkeiten und vieles mehr anbieten zu können, ist für viele Unternehmen, besonders kleinere, eine grosse Herausforderung. Doch ich bin davon überzeugt, dass diese Forderungen nach wie vor gerechtfertigt sind.
Quellen:
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