Tipps für das Sicherheitskonzept für Ihr Zuhause
von Gert Latzke, ProLiving Systems AG
Wie schütze ich mein Zuhause und meine Familie richtig? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen. Mit einem passenden Sicherheitskonzept kann man diese Frage leicht beantworten – allerdings müssen dabei auch bauliche Faktoren sowie individuelle Wünsche berücksichtigt werden.
Mechanischer Einbruchschutz
Ein wirksamer Schutz von Objekten lässt sich nur durch eine gleichwertige Sicherung aller möglichen Zugänge realisieren – sowohl im Erdgeschoss als auch in den oberen Etagen. Dabei sind sowohl die Hauseingangstür als auch sämtliche Terrassentüren, Kellertüren, Fenster, Balkonfenster, Kellerfenster sowie Lichtschächte zu berücksichtigen.
Erdgeschosswohnungen sollten genauso gesichert werden wie Einfamilienhäuser. Bei Wohnungen oberhalb vom Erdgeschoss ist vor allem die Haupteingangstür zu sichern.
Elektronischer Einbruchschutz
Neben mechanischen Sicherungen bilden elektronische Sicherheitssysteme den zweiten Bereich des Einbruchschutzes. Sie nehmen dem Einbrecher die Zeit, am Objekt unentdeckt aktiv zu werden. Ausserdem können Sie schnell Hilfe herbeirufen. Den Mittelpunkt des elektronischen Einbruchschutzes bilden Alarmanlagen. Hier unterscheidet man zwischen Einbruchmeldeanlagen und Gefahrenwarnanlagen, welche zusätzliche Funktionen zur Verfügung stellen.
Alarmanlagen im Detail
Einbruchmeldeanlagen (EMA) reagieren sofort auf Eindringlinge – einerseits als internes, hörbares Signal an die Bewohner und als Abschreckung des Eindringlings oder/und andererseits als stille Alarmweiterleitung an die Notrufleitstelle eines Wach- und Sicherheitsunternehmens. Der Lärm bei einem Alarm veranlasst voraussichtlich den Täter, seinen Einbruch abzubrechen. Eine stille Alarmweiterleitung an ein Wach- und Sicherheitsunternehmen hilft, den Einbrecher möglicherweise dingfest zu machen. Bei ca. 75 Prozent der Fälle, bei denen ein Einbruch durch eine Alarmanlage mit stillem Alarm signalisiert wurde, konnte der Täter von der Polizei gestellt werden.
Gefahrenwarnanlagen (GWA) dienen vorrangig zur Warnung anwesender Bewohner. Sie warnen vor Einbrüchen und können auch über den kompletten Sicherheitszustand des überwachten Bereiches informieren. So kann z.B. ein nicht abgestelltes Bügeleisen, ein noch offener Gashahn, ein geplatzter Waschmaschinen-Schlauch oder eine ausgefallene Heizung eine entsprechende Signalisierung auslösen. Auch Rauchentwicklungen, Gas- oder Wasseraustritte werden intern signalisiert und können einen Fernalarm auslösen, der u.a. auch auf Smartphones als SMS übermittelt werden kann.
Überwachungskonzepte
Mit Einbruchmeldeanlagen lassen sich verschiedenste Überwachungskonzepte realisieren. Diese sollten immer individuell auf die Beschaffenheit des zu überwachenden Objektes angepasst werden.
- Bei der Aussenhautüberwachung werden die Öffnungen in der Aussenhaut des Objektes (Fenster und Türen) überwacht.
- Die Schwerpunktüberwachung sichert durch Bewegungsmelder die besonders kritischen Bereiche des Objektes ab.
- Überwachung von Bereichen, die der Täter betreten muss, wenn er sich im Objekt bewegt (z.B. die Überwachung des Flurs oder von Treppen mit Bewegungsmeldern), wird als Fallenüberwachung bezeichnet.
Grundsätzlich haben sich folgende Meldertypen bewährt:
- Zur Überwachung von Fenstern und Türen werden Öffnungsmelder verwendet (z. B. Magnet-Reed-Kontakte).
- Zur Überwachung von Glasflächen können ausserdem passive oder aktive Glasbruchmelder und Alarmdrähte in den Glasscheiben verwendet werden.
- Bei der Kontrolle von Räumen kommen Infrarot-Bewegungsmelder oder Dualmelder zum Einsatz. Dualmelder verfügen über jeweils zwei verschiedene Detektionsprinzipien (z.B. Infrarot/Mikrowelle oder Infrarot/Ultraschall).
Die neue Dimension: Smart Home
Durch die intelligente, vernetzte Wohnung der Zukunft kommt auch eine neue Dimension der Einbruchsicherheit zum Tragen. Smartphones oder Tablet-PCs erleichtern den Alltag und lassen sich auch zum Schutz von Häusern und Wohnungen vor Einbrechern verwenden. Sie ermöglichen neue Bedienmöglichkeiten von Einbruchmelde- und Gefahrenwarnanlagen und erhöhen so Sicherheit und Komfort im privaten Zuhause. So ist es möglich geworden, bei Abwesenheit jederzeit sicher zu sein, dass zu Hause alles so ist, wie es sein soll. Dank neuester Sicherheitstechnik können Haus- und Wohnungsbesitzer ihr Eigenheim auch schlüssellos betreten und verschliessen. Chipkarte, Smartphone oder auch Fingerabdrucksensor erleichtern den Alltag schon an der Haustür und ermöglichen gleichzeitig eine höhere Sicherheit.
Vernetzter Einbruchschutz, mehr Komfort und Sicherheit von unterwegs
Mit speziellen Apps ist eine Fernüberwachung und -steuerung der Einbruchmelde- und Gefahrenwarnanlagen sowie anderer Bestandteile der Haustechnik möglich. So kann beispielsweise überprüft werden, ob die Haustür verschlossen ist, Fenster geschlossen oder Rollläden heruntergelassen sind. Immer und überall können damit Änderungen vorgenommen und Befehle erteilt werden. Beispielsweise kann die Anlage aktiviert oder deaktiviert, Licht an- und ausgeschalten oder können die Rollläden nachträglich geschlossen sowie verschiedene Szenarien aktiviert oder deaktiviert werden. Es können alle wichtigen Statusinformationen der Anlage angezeigt werden. So ist leicht festzustellen, an welcher Stelle ein Einbruch- oder Brandalarm ausgelöst wurde oder ein Wasserschaden auftritt. Live-Bilder oder Live-Videos von Überwachungskameras sind über das Internet empfangbar und können so auch auf Smartphones und Tablet-PCs angeschaut werden.