Was sind die Rechte und Pflichten eines Arbeitnehmers? So schützt Sie ein Anwalt für Arbeitsrecht

Gastbeitrag der GetYourLawyer AG

Aus einem Arbeitsvertrag ergeben sich verschiedene Rechte und Pflichten für Arbeitnehmer. Es wird dem Arbeitnehmer geraten, in allen Situationen umfassend informiert zu sein – und damit ist nicht nur der Kündigungsfall gemeint. Auch die Regelung von Überstunden und Arbeitsschutzmassnahmen sind rechtlich geregelt.

Arbeitsrecht Beratung


Welche Rechte hat ein Arbeitnehmer bei einer Kündigung?

Für eine ordentliche Kündigung ist in der Schweiz grundsätzlich kein Kündigungsgrund erforderlich. Diese Regeln gelten sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer. Beide Seiten müssen sich jedoch an die Kündigungsfristen halten. Sind keine gesonderten Regelungen im Arbeitsvertrag vorgegeben, hängt die Kündigungsfrist von der Beschäftigungszeit des Arbeitnehmers ab. Eine fristlose Kündigung kann hingegen das Arbeitsverhältnis sofort beenden. Dies kann beispielsweise bei Diebstahl oder Veruntreuung der Fall sein.

Die missbräuchliche Kündigung ist hingegen nicht zulässig. In Artikel 336 Obligationenrecht (OR) rechtfertigen diese Gründe keine Kündigung:

  • Rasse oder Religion
  • Parteizugehörigkeit
  • Gewerkschaftszugehörigkeit
  • Alter oder Geschlecht des Arbeitnehmers
Hat ein Arbeitnehmer Anspruch auf Entschädigung von Überstunden?

Bei Über­stun­den ar­bei­ten Sie als Ar­beit­neh­mer länger, als Sie im Re­gel­fall ar­bei­ten müss­ten. Der Gesetzgeber erlaubt es einem Arbeitgeber, unter diesen Voraussetzungen Überstunden anzuordnen:

  • Der Arbeitnehmer ist weder psychisch noch physisch überfordert.
  • Die Regelungen zu den Arbeits- und Ruhezeiten werden eingehalten.

Wird die Arbeit über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus geleistet, entsteht Anspruch auf eine entsprechende Vergütung.

  • Eine Abgeltung der Überstunden können Sie geltend machen, wenn diese zum Beispiel wegen der Einhaltung eines wichtigen Termins notwendig waren.
  • Wenn die Abgeltung der Überstunden durch eine schriftliche Absprache ausgeschlossen wurde, kann kein Ausgleich verlangt werden. Gleiches gilt, wenn Sie aufgrund einer Vereinbarung im Gesamtarbeitsvertrag zu der Leistung von Überstunden verpflichtet waren.

Ein Anwalt berät Sie bei Rechtsfragen und unterstützt bei Rechtsstreitigkeiten.

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Aufhebungsvertrag statt Kündigung – was muss ein Arbeitnehmer beachten?

Anders als bei einer Kündigung wird das Arbeitsverhältnis bei einem Aufhebungsvertrag nicht einseitig beendet, sondern beide Seiten müssen einverstanden sein. Dabei hat ein Aufhebungsvertrag für den Arbeitnehmer Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass Sie Ihre neue Anstellung umgehend antreten können. Wird Ihnen der Abschluss eines Aufhebungsvertrages vorgeschlagen, sollten Sie prüfen inwieweit Ihre arbeitsvertraglichen Rechte gewahrt bleiben.

Gegen einen bereits abgeschlossenen Arbeitsvertrag können Sie vorgehen, wenn Sie einen der folgenden Punkte geltend machen können:

  • Mit dem Aufhebungsvertrag wurde eine zwingende Kündigungsschutzbestimmung umgangen.
  • Für Sie entstehen finanzielle Ausfälle, die nicht abgegolten werden. Bei einer Kündigung wären Ihre Ansprüche abgegolten worden.
  • Mit Abschluss des Aufhebungsvertrages haben Sie auf ein Recht verzichtet, über das der Arbeitgeber Sie nicht informiert hat.
Lohnzahlungspflicht – Wie können Lohnstreitigkeiten beigelegt werden?

Wenn der Arbeitgeber seiner Lohnzahlungspflicht nicht nachkommt, können Lohnstreitigkeiten entstehen. Durch den Arbeitsvertrag verpflichten Sie sich, Ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. Und dafür werden Sie entlohnt. Einer Lohnersatzpflicht muss der Arbeitgeber für eine beschränkte Zeit nachkommen, wenn Sie beispielsweise infolge einer Erkrankung oder eines Unfalls daran gehindert werden, Ihre Tätigkeit weiter auszuüben.

  • Der Arbeitgeber ist durch Art. 324a Nr. 1 OR dazu verpflichtet, den Lohn weiter zu zahlen.
  • Es wird vorausgesetzt, dass das Arbeitsverhältnis für mindestens drei Monate besteht.
Nacht- und Sonntagsarbeit – Welche Regeln müssen beachtet werden?

In der Schweiz besteht grundsätzlich an Wochenenden und in der Nacht ein Arbeitsverbot. Werden bestimmte Bedingungen erfüllt, erteilt das SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) eine Sondergenehmigung. Kommt es zu immer wiederkehrenden Nachtarbeiten, haben Sie als Arbeitnehmer Anspruch auf medizinische Untersuchung. Ihnen steht das Recht zu, die Nachtarbeit durch einen Stundenabbau bei der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit abzugelten.

Sexuelle Belästigung – Wie gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz vorgehen?

Sexuelle Belästigung ist eine Form der Verletzung der persönlichen Integrität. Das Schweizer Arbeitsgesetz verpflichtet den Arbeitgeber, die erforderlichen Massnahmen zum Schutz der persönlichen Integrität der Arbeitnehmenden vorzusehen. Jedes Verhalten, das von einer Seite als nicht hinnehmbar angesehen wird und Sie in Ihrer Würde verletzt, ist als sexuelle Belästigung anzusehen.

Fühlen Sie sich durch einen der folgenden Sachverhalte belästigt, können Sie gegen diese Person (ob Arbeitgeber, Arbeitskollegen oder Kunden) wegen sexueller Belästigung vorgehen:

  • Anzügliche Bemerkungen und sexistische Witze
  • Unerwünschte Körperkontakte und Berührungen
  • Annäherungsversuche, die mit Versprechen von Vorteilen und dem Androhen von Nachteilen verbunden sind
Was tun bei Mobbing am Arbeitsplatz?

Durch Mobbing wird eine Persönlichkeitsverletzung ausgelöst, die an jedem Arbeitsplatz geahndet werden muss. Der Arbeitgeber muss alle Massnahmen ergreifen, um Mobbing im eigenen Betrieb zu verhindern.
Sie können sich gegen Mobbing am Arbeitsplatz wehren, wenn einer dieser Sachverhalte gegeben ist:

  • Ihre Kollegen lassen Sie nicht ausreden
  • Sie fühlen sich isoliert und ausgegrenzt
  • Sie erhalten Arbeit der untersten Stufe
  • Sie müssen sich einer unangebrachten Kritik aussetzen
  • Sie müssen sich körperliche Gewalt und andere Tätlichkeiten gefallen lassen
Erstellung eines Arbeitszeugnisses – Was besagt die Wohlwollenspflicht?

Der Arbeitgeber ist verpflichtet, ein Arbeitszeugnis auszustellen, wenn ein Arbeitsverhältnis beendet wird. Als Arbeitnehmer haben Sie Anspruch darauf, dass der Arbeitgeber einen positiven Ton wählt. Wenn Ihr ehemaliger Arbeitgeber gegen das Wohlwollensgebot verstösst oder Sachverhalte nicht richtig darstellt, könnte Ihr berufliches Fortkommen verhindert werden.

Konkurrenzklauseln oder Konkurrenzverbote – Wie sind diese auszulegen?

Wenn Sie Ihr Arbeitsverhältnis kündigen, um bei der Konkurrenz tätig zu sein, müssen Sie ein eventuelles Konkurrenzverbot beachten. Eine Konkurrenzklausel oder ein Konkurrenzverbot kommt für Sie als Arbeitnehmer zum Tragen, wenn einer dieser Sachverhalte erfüllt ist:

  • Der Arbeitsvertrag enthält eine Konkurrenzklausel.
  • Das Konkurrenzverbot wurde separat zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer schriftlich vereinbart.
  • Im Vertrag muss eine konkurrierende Tätigkeit ausgeschlossen sein. Hiervon ist auszugehen, wenn das alte Unternehmen und das neue Unternehmen dasselbe Leistungsspektrum anbieten.
Mit GetYourLawyer den passenden Anwalt im Arbeitsrecht finden

Hat Ihr Arbeitgeber eine missbräuchliche Kündigung ausgesprochen? Weigert er sich, ein Arbeitszeugnis auszustellen? Kommt Ihr Arbeitgeber seiner Lohnzahlungspflicht nicht nach? Möchten Sie eine Entschädigung der Überstunden einfordern?

GetYourLawyer macht die Suche nach einem guten Anwalt im Arbeitsrecht komfortabel und sicher. Der Anwalt setzt sich für Sie als Arbeitnehmer ein und verteidigt Ihre Rechte.

Nach Darstellung des individuellen Sachverhalts erhalten Sie umgehend Vorschläge, welcher kompetente Jurist Ihre Fragen beantworten kann.

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