Marketingstrategie 2022: Was Konsumentinnen und Konsumenten dieses Jahr beschäftigt
Die Bedürfnisse und das Verhalten von potenziellen Kundinnen und Kunden ändern sich laufend. Um am Ball zu bleiben, müssen sich Unternehmen dieser Herausforderung ständig neu stellen und ihre Marketingstrategie regelmässig anpassen. Wir zeigen Ihnen, welche Themen dieses Jahr bei Konsumentinnen und potenziellen Kunden ankommen.
Es gibt zwar nicht die eine Marketingstrategie, die in jedem Unternehmen umgesetzt werden kann, denn diese ist immer zielgruppenabhängig. Dennoch lassen sich einige zielgruppenübergreifende Themen beobachten, die dieses Jahr bei Konsumentinnen und potenziellen Kunden im Vordergrund stehen dürften.
1. Social Media
Das Thema Homeoffice ist noch lange nicht vom Tisch und analoge Werbekanäle werden immer weniger wahrgenommen. Social Media bleibt deshalb weiterhin ein wichtiger Marketingkanal, um neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Social Media eignet sich ausserdem hervorragend, um Vertrauen bei der (potenziellen) Kundschaft zu schaffen. Durch Interaktionen mit der Zielgruppe kann eine Kundenbindung hergestellt werden. Dabei sollte man sich stets auf seine Zielgruppe fokussieren.
2. Videos
Ein Blick auf Social-Media-Kanäle wie Instagram oder TikTok zeigt, dass Videoinhalte immer beliebter werden und gut ankommen. Besonders mit kurzen, selbstgemachten Videos können Unternehmen punkten. Idealerweise beträgt die Videodauer dabei weniger als 60 Sekunden, da die Aufmerksamkeit der Nutzerinnen und Nutzer bei längeren Videos schnell schwindet.
3. Hybride Kanäle
In den letzten zwei Jahren haben hybride Veranstaltungen, Seminare und Anlässe stark zugenommen. Ein Unternehmen, das hybride Kanäle nutzt, bietet seiner Zielgruppe mehr Flexibilität: Ob das Seminar nun vor Ort oder doch lieber von zuhause aus via Videokonferenz mitverfolgt wird, ist jedem Teilnehmer und jeder Teilnehmerin selbst überlassen. Dadurch kann automatisch eine grössere Zielgruppe erreicht werden.
4. Transparenz und Datenschutz
Nutzerinnen und Nutzer wollen wissen, was mit ihren Daten geschieht und Kontrolle über die Weitergabe ihrer Daten haben. Transparenz diesbezüglich dient ausserdem der Vertrauensbildung. Weiter hat Google angekündigt, Cookies von Drittanbietern ab 2023 einzuschränken und das revidierte Schweizer Datenschutzgesetz wird weitere Anforderungen mit sich bringen. Es lohnt sich also, sich bereits jetzt auf datenschutzfreundlichere Verfahren einzustellen.
5. Personalisierte Inhalte
Die Flut an Informationen und Werbung ist unendlich, deshalb spielt personalisierte Werbung eine umso wichtigere Rolle. Konsumentinnen und Konsumenten blenden irrelevanten Content aus und konzentrieren sich auf Inhalte, die sie direkt ansprechen. Eine individuelle Ansprache (z.B. im Newsletter) kann deshalb einen grossen Unterschied ausmachen. Aber auch das Berücksichtigen von kulturellen Aspekten wirkt sich positiv auf den Erfolg einer Werbekampagne aus. Pro Zielgruppe kann eine personalisierte Botschaft formuliert werden. Dabei sollte man sich genügend Zeit nehmen, um die eigenen Zielgruppen zu verstehen und so die jeweils passende Botschaft und Marketingstrategie pro Zielgruppe zu finden.
Unternehmen können auch einen Schritt weiter gehen und den Kunden oder die Kundin selbst entscheiden lassen, wozu sie Informationen und Angebote erhalten möchten. Auf diese Weise können sich beispielsweise Personen, die Weihnachten nicht feiern, von Content mit weihnachtlichen Themen abmelden. So erhalten sie nicht jedes Jahr E-Mails zu für sie irrelevanten Themen. Diese Content-Segmentierung kann die Loyalität der Kundschaft fördern, da mehr auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen wird.
6. Künstliche Intelligenz
Mithilfe von künstlicher Intelligenz kann vorhergesagt werden, was ein Kunde oder eine Kundin mit grosser Wahrscheinlichkeit will. Dieser Punkt knüpft an die personalisierten Inhalte an und ist vor allem für den E-Commerce spannend. Durch Datenanalyse (z.B. Analyse des Kaufverhaltens) kann dem Kunden oder der Kundin das passende Produkt oder die passende Dienstleistung vorgeschlagen werden, bevor danach gesucht wird. Somit kann irrelevante Werbung weitgehend vermieden werden und die Werbung wird zugleich als weniger aufdringlich wahrgenommen.
7. Augemented und Virtual Reality
Ein weiteres Thema, das ebenfalls vor allem für den E-Commerce spannend ist, ist Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR). Es ist zu erwarten, dass der Einsatz von AR und VR in den nächsten Jahren zunehmen wird. Digitale visuelle Inhalte werden dabei in die reale, physische Umgebung integriert. Ein Möbelgeschäft kann es einem potenziellen Kunden oder einer potenziellen Kundin so ermöglichen, direkt über den Online-Shop den womöglich bald schon neuen Küchentisch in die eigene Küche zu stellen, um zu sehen, ob er auch dem Stil der Wohnung und den eigenen Vorstellungen entspricht.
8. Nachhaltigkeit und Social Responsibility
Nachhaltigkeit und Social Responsibility werden nach wie vor zentrale Anliegen von Konsumentinnen und Konsumenten sein. Viele Neugründungen sind bereits darauf ausgerichtet, während Unternehmen, die schon länger bestehen, das Umstellen auf nachhaltige Konzepte noch nicht in Angriff genommen haben. Die Umstellung lohnt sich aber durchaus, da Konsumentinnen und Konsumenten sich vor allem für Unternehmen interessieren, die sich für die Umwelt, Nachhaltigkeit oder Ethik einsetzen. Denn Unternehmen werden nicht mehr nur als blosse Produzenten von Gütern und Leistungen, sondern auch als Teil der Gesellschaft mit dementsprechend moralischen Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber wahrgenommen. Bereits nachhaltige Verpackungen oder wiederverwendbare Pakete beim Rückversand von Waren hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
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