«Beim Kaffee geht es heute mehr um Genuss, Vielfalt und Individualität als früher»

Ein Gespräch mit Thomas Rufer von JDE über neue Trends beim Kaffeekonsum und was Unternehmen bei der Anschaffung einer Kaffeemaschine unbedingt beachten sollten.

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Früher war in der Schweiz der klassische Café Crème oder Espresso der Standard. Heute ist das ganz anders. (Bild: JDE)


JDE Professional ist ein Premium Partner von Gryps im Bereich Kaffeemaschinen. Im Interview mit Gryps erklärt Thomas Rufer, seit Sommer 2018 Geschäftsführer von JDE in der Schweiz, warum Cold Brew und Hafermilch kein Nischenthema mehr sind.

Ich habe mir im Büro vorhin einen Flat White mit Hafermilch geholt. Wie trinken Sie Ihren Kaffee am liebsten?

Thomas Rufer: Am Morgen starte ich mit einem Cappuccino, am Nachmittag trinke ich Espresso. – In meiner Arbeit ist es stets eine Aufgabe, neue Trends zu evaluieren und auszuprobieren. Der von Ihnen genannte Flat White mit Hafermilch zum Beispiel bieten für mich nicht nur eine Alternative zu Milch, sondern durchaus ein spannendes, neues Geschmackserlebnis.

Sie beschäftigen sich beruflich intensiv mit Kaffee. Wie hat sich das Trinkverhalten in den letzten Jahren verändert?

Früher war in der Schweiz der klassische Café crème oder Espresso der Standard. Schon länger sehen wir eine starke Verschiebung in Richtung Milchmischgetränke wie Cappuccino oder Latte Macchiato. Vor zehn Jahren lag der Anteil in unseren Kaffeemaschinen mit einer Milcheinheit noch bei etwa 30 Prozent, mittlerweile ist er auf deutlich  über 60% gestiegen. In letzter Zeit sind  kalte Kaffeespezialitäten wie Iced Coffee oder Cold Brew  stark im Aufwind – besonders bei der jüngeren Generation, welche dann ihren Kaffee auch noch gerne aromatisiert.

«Die Verfügbarkeit ist entscheidend – nichts ist frustrierender als eine defekte Kaffeemaschine am Montagmorgen.»

Thomas Rufer, Geschäftsführer von Jacobs in der Schweiz

Welche Geschmacksrichtungen sind im Trend?

Zu den beliebtesten Aromen gehören Salted Caramel, Haselnuss und Vanille. Als «Chilled & Flavoured Coffee Moments» werden diese Kaffeegetränke bei uns zunehmend nachgefragt – in den Coffee Shops grösserer Städte sind diese Getränke schon länger etabliert, nun schwappt der Trend auch rüber in die Unternehmen.

Gibt es auch ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit?

Definitiv. Viele Konsumentinnen und Konsumenten achten auf Labels wie Fairtrade oder Rainforest Alliance. Wir bei JDE verfolgen zusätzlich ein eigenes Programm namens Common Grounds, mit dem wir über 700‘000 Kleinbauern weltweit dabei unterstützen, Zugang zu einem höherpreisigen Markt zu erhalten. Unser Ziel ist es, noch 2025 sämtlichen Rohkaffee aus verantwortungsvollen Quellen zu kaufen. Allerdings sehen wir auch: Der Wille für nachhaltigen Konsum in der Gesellschaft ist da – aber der Preis soll möglichst tief bleiben. Da braucht es noch mehr Aufklärung für ein besseres Verständnis.

Wie wichtig ist Digitalisierung beim Thema Kaffee?

Für den Kaffeetrinker selbst spielt Digitalisierung meiner Meinung nach eine untergeordnete Rolle. Doch für uns als Betreiber von Kaffeemaschinen kann sie zentral sein: Wir können dank vernetzter Systeme genau nachvollziehen, wie viele Getränke eine Maschine ausgibt und ob sie einwandfrei funktioniert. So können wir Serviceeinsätze gezielt planen oder sogar Probleme remote lösen – ein enormer Vorteil.

Was müssen Unternehmen beachten, wenn sie Kaffeemaschinen für ihre Mitarbeitenden beschaffen?

Zuerst sollte man herausfinden, was die Mitarbeitenden wirklich wollen. Reicht schwarzer Kaffee oder sind Cappuccino, Latte Macchiato & Co gefragt? Dann ist die Verfügbarkeit entscheidend – nichts ist frustrierender als eine defekte Maschine am Montagmorgen. Und ganz wichtig: Wer ist für Pflege und Reinigung zuständig? Bei Geräten mit Milcheinheit muss fix täglich gereinigt werden – sonst leidet nicht nur die Hygiene, sondern auch die Lebensdauer der Maschine.

Was empfehlen Sie – Bohnenkaffee oder Kapselsystem?

Das hängt von der Situation ab, welche erst geklärt werden muss. Für kleinere Büros mit wenig Wartungskapazität kann beispielsweise ein Kapselsystem sinnvoll sein. Wer mehr Vielfalt und Frische möchte, ist mit Systemen wie Cafitesse von JDE gut beraten: Damit kann man Espresso, Kaffee, Milchmischgetränke, sogar Cold Coffee aus einer einzigen Maschine beziehen – bei  minimalem Pflege- und Reinigungsaufwand.

Was ist das Besondere an diesem System?

Cafitesse ist ein geschlossenes System, das mit frisch gebrautem, konzentriertem Kaffee arbeitet. Der Kaffee wird schonend gebrüht, unter Vakuum bei etwa 45°C konzentriert und dann abgepackt. So bleibt der Geschmack erhalten und die Zubereitung des Kaffees dauert nur wenige Sekunden. Auch der CO2-Fussabdruck ist besser – wir sparen im Transportvolumen im Vergleich zu Bohnen rund zwei Drittel der Emmissionen., und das Beste: der Kaffeesatz aus der Produktion wird in unserem Werk zur Energiegewinnung genutzt.

Und wie sieht es mit den Kosten aus?

Ein hochwertiger Vollautomat kostet schnell mal 15’000 Franken und mehr. Der Preis unserer Cafitesse-Maschinen liegt zwischen 4’000 bis 10’000 Franken. Hinzu kommen Zutaten wie Kaffee und Milch sowie der personelle Aufwand für Betrieb und Reinigung. Pro Kaffee kann man mit einer Vollkostenkalkulation zwischen 45 bis 90 Rappen rechnen – abhängig vom gewählten System, des bezogenen Kaffees und ob Milch mit im Spiel ist.

Für jeden Bedarf die richtige Kaffeemaschine

Auf der Partnseite von Gryps und JDE Professional entdecken Sie Kaffeemaschinen, die perfekt zu Ihren Anforderungen passen – für den bequemen Kaffee auf Knopfdruck bis hin zu handgebrühtem Espresso mit Charakter.

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Zum Schluss: Welcher Kaffeetrend hat Sie persönlich überrascht?

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Fan von Iced Cappuccino mit Caramel-Flavour werde – aber das Erlebnis und der Geschmack hat mich überzeugt. Es zeigt, wie sehr sich der Kaffeekonsum verändert hat. Heute geht es nicht mehr nur um den schnellen Koffeinschub, sondern um Genuss, Vielfalt und Individualität. Und genau das wollen wir auch mit unseren Kaffee-Konzepten abbilden.

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